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Subsections
- Anwendung: eigener Kontrollfluß
- Dokumente: Menge von strukturierten Informationen (Inhalt, Struktur)
- Dokumentarchitektur: beschreibt das Zusammenspiel von Modellen
(SGML, ODA, HyTime, MHEG, ...)
- Kreisarchitektur (siehe Steinmetz):
- Inhalt (Medienobjekte)
- Struktur (Beziehungen)
- Repräsentationsmodell (Speicherung, Kommunikation)
- Manipulationsmodell
- Wissen wird im menschlichen Gehirn als komplexes Netzwerk gespeichert
(Assoziation einzelner Gedanken und Ideen)
- Informationsaustausch via Dokumente
- Schreiben reproduziert Wissen
- Lesen konstruiert Wissen
- Lineares Dokument: Linearisierung und Delinearisierung;
dabei kann Information verloren gehen
- Hypertext: Dokument als Graphstruktur (Netzwerk)
- Hypertext-Werkzeug: Software zum Erstellen von Hypertexten
- Hypertext-Dokument: Erstellte ``Anwendung''
- Hypertext-System: Einheit von Hypertext-Werkzeugen und -Dokumenten
- Hypertext: Inhalt rein textuell
- Hypermedia: Inhalt ist multimedial
HyperCard-Beispiel von Jakob Nielsen (Folien)
- 1945: Vannevar Bush stellt sein Memex-System vor; In: Atlantic Monthly,
Titel: As We May Think; (nicht implementiert); Motivation: Explosion
von wissenschaftlicher Literatur; Realisierung: Mikrofilme
- 1965: Ted Nelson schafft den Begriff ``Hypertext'';
Xanadu-Projekt; Vision: Xanadu ist ein Repository für alles,
was jemals geschrieben worden ist; kein Löschen; 1990: Produkt
(nur Teile)
- 1967: Hypertext Editing System von Andy van Dam, erstes funktionsfähiges
Hypertext-System; Nachfolger: FRESS
- 1968: NLS-Demo von Doug Engelbart; Augment-Projekt (Büro-Automatisierung,
seit 1962), NLS: Teil des Systems zum Abspeichern und Finden aller
anfallender Dokumentationen
- 1978: Aspen Movie Lap; erstes Hypermedia-System; simulierte Fahrt
durch die Stadt Aspen
- 1985: Symbolics Document Examiner; erstes wirkliches Produkt;
Online-Dokumentation der Symbolics Workstations
- 1987: HyperCard
- 1987: HyperText'87 Workshop
- 1990: WWW-Projekt
Ben Shneidermans drei goldene Regeln: Wann solte man HyperText einsetzen?
- wenn eine große Menge von Information strukturiert aufbereitet
werden soll
- wenn zwischen den einzelnen Teilen diverse Beziehungen existieren
- wenn der Nutzer zu jedem Zeitpunkt nur einen kleinen Teil der
Informationen benötigt
Anwendungen:
- Online-Dokumentationen
- Hilfe-Systeme
- Produktkataloge
- Wörterbücher
- Software-Engineering (Unterstützung des Software Lifecycles)
- Benutzerschnittstelle für beliebige Applikationen (WWW, Netz-PC)
- Ideen-Organisation, Brainstorming-Unterstützung
- ...
Klassifizierung:
- unspezifische Systeme
- spezifische Systeme (gIBIS: politische Diskussionen)
bekannte Systeme:
- NoteCards (Xerox Parc) (Objekte: Karten, Links, Browser, FileBox
(Strukturierungsmittel)
- KMS (Knowledge Mangement System) (2 Frames auf dem Bildschirm)
- Hyperties (Shneiderman)
- Guide
- HyperCard
- Intermedia
- (Bild an die Tafel malen)
- Hypertexte: Graphen bestehend aus Knoten und Kanten (Hypergraph)
- Knoten: repräsentieren Inhalte (Hyperknoten
- Kanten: repräsentieren Beziehungen (Hyperlinks, Verweise)
- Lesen von Hypertexten: Navigieren, Browsen
- Markup-Sprachen zur Beschreibung (HTML)
- Informationseinheit (LDU)
- beschreiben Inhalt
- Medientypen: Text, Graphik, Audio, Video, Animation
- aber auch Applikationen: Java-Applets
- komplexe Knoten (strukturierte Hypertexte)
- sind mit speziellen Teilen des Ausgangsknotens assoziiert (Anker)
- Richtung eines Verweises:
- i.a. unidirektional (Backtracking wird durchs System realisiert)
- bidirektional (Probleme: Anker auf Zielknoten, mehrere Verweise auf
denselben Zielknoten)
- Mächtigkeit eines Verweises:
- i.a. Punkt-zu-Punkt-Verbindungen 1:1
- Beziehungen zwischen mehreren Knoten 1:n (Problem: Zielauswahl)
- Informationsinhalt eines Verweises:
- i.a. einfach (ohne weitere Information)
- getypte Verweise (mit weiteren Informationen):
- nur unter bestimmten Bedingungen aktiv
- Zugriffsrechte
- Eigenschaften des Zielknotens (Beispiel, Detail, Ergänzung, ...)
- Bedeutung eines Verweises:
- Sein: A ist Teil von B
- Präsentieren: A ist Beispiel von B
- Bewirken: A verursacht B
- Benötigen: A benötigt B
- Besitzen: A hat B
- Beinhalten: A beinhaltet B, A besteht aus B
- Ähnlichkeit: A ist ähnlich, alternativ zu B,
- Vergabe eines Verweises:
- implizite Verweise (automatische Erzeugung bspw. eines Index)
- explizite Verweise (vom Autor kreiert)
- Zeitpunkt der Erzeugung eines Verweises:
- durch Autor
- Berechnung zur Laufzeit (z.B. Fahrplan, bei dem ein Verweis auf den
nächsten Zug von der aktuellen Zeit abhängt)
- Metaphern:
- Seiten eines Buches
- Stapel von Karten
- Diashow
- Notizkarten
- Inhaltsmenge:
- begrenzte Inhaltsmenge
- unbegrenzte Inhaltsmenge: scrollbare Windows
- Inhaltserstellung:
- statische Seiten (Autor)
- dynamische Seiten (Generierung zur Laufzeit)
- Markierung der Anker:
- medienunabhängige , spezielle Symbole (Buttons, Menüs, Pfeile,
Moving Icons (Micon), ...)
- Scrollbars (Position im Text, Gröse des Textes)
- spezieller Cursor, wenn sich die Maus über einem Anker befindet
- logische Anordnung
- Text:
- Unterstrichen
- Farbe
- Größe
- Font
- Graphik:
- bestimmter Bereich
- Farbe
- Schraffur
- Video/Animation:
- medienunabhängig
- zeitliche Selektion
- Audio:
- Auslösung eines Ankers (Selektion):
- Anklicken mit der Maus
- Verstreichen einer Zeitspanne
- Spracheingabe
- Anordnung:
- im Text (Fließtext) oder separat (Listen)
- dieselbe Funktionalität immer an derselben Stelle (Background)
- ``Lost-in-Hyperspace''-Syndrom (Spaghetti-Bücher): Beim Lesen
eines Hypertextes gehen Überblick und Kontext verloren
- Lösungen:
- Back-Funktion
- History-Mechanismen
- Marker, wo man bereits war
- Bookmarks
- Übersichten (textuelle oder graphische Netzwerke mit Hervorhebung,
wo man ist); realisiert durch Filter zur besseren Übersichtlichkeit:
- Hierarchien
- Nachbarschaftsbeziehungen
- Fischaugen
- Annotationen
- Suchfunktionen (Retrievalkomponente)
- vordefinierte Pfade, Guided-Tours
- Campell und Goodmann (1988), theoretisches Modell
- Presentation level
- Mediengestaltung
- Layout
- Interaktionsdesign
- Dialogführung
- Hypertext Abstract Machine (HAM)
- kennt Struktur des Dokumentes
- kennt Verweise und ihre Attribute
- verwaltet Datenstruktur des Dokumentes
- systemunabhängig (Standardisierung: HyTime)
- Database level
- Speicherung
- Netzwerkzugriff
- Mehrbenutzerbetrieb
- Transaktionskonzept
- keine Semantik, was Knoten und Kanten betrifft
- Ziele:
- Basis, um verschiedene Hypertext-Systeme vergleichen zu können
- Basis, um Standards zu definieren
- Aufbau:
- 3 Ebenen:
- Run-time Layer
- (Presentation Specifications)
- Storage Layer (main focus)
- (Anchoring)
- Within-component Layer
- Storage-Layer:
- Datenbank, bestehend aus einem Netzwerk aus Konten und Kanten
- Abstrahierung von konkreten Medientypen
- Within-component Layer:
- Inhalt und Struktur innerhalb der Knoten
- konkrete Medientypen
- Run-Time Layer:
- zeitliche Aspekte
- Präsentation
- Interaktion
- Presentation Specifications:
- Schnittstelle zwischen Run-time- und Storage-Layer
- Sinn: situationsanhängige unterschiedliche Darstellung desselben
Knotens (Bsp.: Lehrer, Schüler)
- Anchoring:
- Schnittstelle zwischen Storage- und Within-component Layer
- Sinn: Adressierung von Positionen innerhalb einzelner Knoten
- Trellis Referenzmodell von Stotts und Furuta
- VDM-basiertes Referenzmodell von B. Lange
- Tower Modell, objektorientiertes Modell von De Bra
siehe Kapitel
siehe Kapitel
siehe Kapitel
- Gestaltung
- Entwurfsmethoden
- Versionsverwaltung
- Autorisierung und Zugriffsrechte
- Kooperatives Arbeiten
- Virtuelle Sichten auf Hypertext-Dokumente
- Steinmetz, R.: Multimedia-Technologie, Springer-Verlag, 1993.
- Nielsen, J.: Hypertext and Hypermedia, Academic Press, 1993.
- Hofmann, M. und Simon, L.: Problemlösung Hypertext,
Carl Hanser Verlag, 1995.
- Balasubramanian, V.: Hypermedia Issues and Applications
(state-of-the-art issue),
http://www-is.informatik.uni-oldenburg.de/~dibo/teaching/mm/pages/bala-buch/
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Dietrich Boles
4/29/1998